Materie loslassen - leicht oder schwer?
Loslassen von Materiellem klingt simpel: Ich nehme etwas in die Hand, werfe es in den Müll, gebe es weiter oder verkaufe es. Der Abfall fällt ab. Leicht, oder nicht?
Bedenken tauchen auf. Du kennst sie: Könnte ich es nochmal gebrauchen? Oder die Kinder? Es war teuer, ein Geschenk, oder ein Erbstück - das muss ich bewahren.
Ja, manches ist bewahrenswert. Doch in den meisten Fällen wissen wir unterschwellig, dass es sich um Ausreden handelt, weil wir einfach nicht loslassen können. Warum fällt es oft so schwer?
Etwas Irrationales scheint damit verbunden zu sein, wie ein unsichtbarer klebriger Faden, der viele Menschen mit den Dingen verbindet. Menschen finden groteske Erklärungen, um an Dingen festzuhalten, die augenscheinlich nie mehr für irgendetwas und irgendwen nützlich sind.
Das Hindernis
Ein unbekanntes Hindernis bremst und verhindert, dass die verdorrten Blätter entfernt - und das Nutzlose weit weg gebracht wird. Es ist wie verhext. Manchmal scheint das Loslassen von Materie so schwer zu sein wie körperliches Abnehmen. Beide haben übrigens etwas gemeinsam: Sie zeigen ein Mangelgefühl. Warum ist ein scheinbar einfaches Vorhaben so schwierig durchzuführen? Welche unsichtbaren Kräfte sind da im Spiel?
Das Geheimnis:
Die Materie ist eine Ausdehnung des Selbst. Es existiert eine energetische Verbindung zwischen Identität und Materie. Materie ist ein Teil unseres Selbstverständnisses.
Materie ist nicht, was sie zu sein scheint.
Materie existiert nicht unabhängig von der menschlichen Wahrnehmung, quasi als objektive Realität. Wir sind nicht nur Beobachtende, sondern Mitschöpfende unserer individuellen und kollektiven Wirklichkeit.
Die Wissenschaft erkannte bereits Anfang letzten Jahrhunderts, dass zwischen den Atomen und Molekülen im Außen und dem Menschen als Beobachter eine Verbindung besteht. Doch noch immer ist die Verbindung zwischen Subjekt und Objekt, zwischen innen und außen, dem Menschen und der Materie, weitgehend unbekannt. Tapfer halten wir die gewohnte, künstliche Trennung zwischen der eigenen Person und der materiellen Umgebung, dem Subjekt und dem Objekt, aufrecht. Trennung ist eine Illusion.
Stattdessen existiert eine Verbindung, die ich nur dann bemerke, wenn ich eine besondere Beziehung zu einem Gegenstand spüre. Würde ich diese immer präsente Verbindung kontinuierlich spüren, wäre es unerträglich und komplett überfordernd. Die eingeschränkte Wahrnehmung ist durchaus nützlich und wird fokussiert gesteuert durch das innere Wesen.
Die Beziehung zur Materie ist unmittelbar, unabhängig davon
ob wir uns der Beziehung bewusst sind,
ob wir die Beziehung spüren,
ob die Beziehung angenehm oder unangenehm ist.
Es mag sich zugespitzt anhören: Die Materie gehört zum erweiterten „Feld“. Die Gegenstände der persönlichen Umgebung sind quasi Teil der erweiterten Identität, ein triftiger Grund für die Trennungs-Angst beim Loslassen.
Bedeutet es auch, dass ich mich von Teilen meines Selbst löse, wenn ich Dinge aussortiere?
Jein. Es ist wie eine Häutung. Einerseits lasse ich bestimmte Anteile los, andererseits bleibt meine innere Identität immer erhalten. Sie geht nie verloren. Meist ist vor allem eine Angst des Egos im Spiel. Doch es gibt einen Trick.
Das Ego mit der Bedeutung überlisten
Was mich umgibt, ist schließlich NICHT einfach so und zufällig zu mir gekommen. Ursache ist weder der Zufall noch andere Personen oder bestimmte Umstände.
Alle mich umgebenden Dinge sind für mich in irgendeiner Weise bedeutsam, auch wenn dies nicht bewusst ist. Bedeutsamkeit holt Wirklichkeiten ins Leben.
Dinge, die mir persönlich und zum jetzigen Zeitpunkt rein gar nichts bedeuten, sind Müll und so zu behandeln.
Eine materiell minimalisierte Umgebung kann Leichtigkeit und innere Erweiterung unterstützen. Die Persönlichkeit wird sichtbar. Ihr essenzieller Wert erhält mehr Raum. Will ich das? Oder ist mir ein solcher Zustand nicht ganz geheuer?
Die Lösung: Eine magische Frage:
Was gehört zu mir - jetzt? Wer bin ich - jetzt?
Entscheide Dich, Klarheit zu schaffen. Schau den Dingen in die Augen und frage sie direkt: Was bedeutest Du für mich? Spürst Du eine innere Öffnung? Freude? Oder eher eine innere Verengung? Bedrückung? Atme tief und sage Dir: „Ich weiß, dass ich jederzeit alles loslassen und Neues auftauchen lassen kann.“
Achte auf Deine inneren Impulse und folge ihnen. Bedanke Dich bei den Gegenständen, die nicht zu Dir gehören und räume sie weg.
Freue Dich über die Dinge, die JETZT zu dir gehören und dir gut tun. Nicht früher, nicht in Zukunft - Jetzt! Genieße die neue Verbundenheit! zwischen Dir und deiner Umgebung.
Fühlst Du Dich leichter, freier und klarer?
Langfristig freie Sicht
Geist und Seele streben in jedem Alter nach Ausdehnung. Sperre Dich nicht ein. Baue Dich nicht zu. Geist und Seele mögen es nicht, "festgenagelt" zu werden. Sie lieben Offenheit. Sie lieben Erweiterung.
Wünsche Dir erfreuliches Gelingen bei Deinen Erleichterungen. Luisa
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